Ein Tag im Leben eines Scrum Masters

Seit über zwei Jahren ist Andreas Haubold Scrum Master bei Kiwigrid und genießt es, durch seinen Job kreative Schaffensprozesse im Team zu ermöglichen. Doch was genau macht ein Scrum Master bei Kiwigrid eigentlich den ganzen Tag? Wir haben Andreas gefragt und einen tieferen Einblick in seinen Arbeitsalltag gewonnen.


Was hat dich dazu bewegt, Scrum Master zu werden?

Andreas: Bei einem vorherigen Arbeitgeber habe ich als Projektmanager gearbeitet und mich ganz von selbst immer wieder damit auseinandergesetzt, welche Schwierigkeiten im Prozess aufkommen und wo Verbesserungspotenziale liegen. Ich hatte also eine Rolle zwischen Product Owner (PO) und Scrum Master und habe dort auch selbstständig versucht, neue Methoden einzuführen, um damit die Effektivität und Flexibilität der Prozesse zu optimieren. Vor etwa vier Jahren habe ich dann ein Coaching gemacht und dabei festgestellt, dass Scrum genau mein Ding ist. Selbstreflektion gehört zu meinen Stärken und ich beschäftige mich ganz intuitiv damit, was gut und was schlecht läuft und wie man bestimmte Dinge noch besser angehen kann. 
 

Was sind für dich die größten Herausforderungen in deinem Job?

Andreas: Ich stelle immer wieder fest, dass im Business-Kontext wenig über Gefühle gesprochen wird. Dabei sind sie eine mögliche Stellschraube, um Vertrauen zu schaffen. Vertrauen ist wiederum die Grundlage für gute Zusammenarbeit. Ich weiß, dass es vielen schwer fällt, Hilfe anzunehmen und sich auch mal verletzlich zu zeigen – für gute Teamarbeit ist aber genau das sehr entscheidend.

In meinen Teams prallen außerdem immer wieder mal sehr unterschiedlichen Meinungen aufeinander. Jede*r hat seine Strategie im Kopf und diese ganzen Ideen müssen zusammengebracht werden. Dafür ist es wichtig, dass ich selbst eine eher gemäßigte und neutrale Haltung an den Tag lege, um diese verschiedenen Ansichten zu vermitteln. Eine ganz zentrale Herausforderung ist es, sich dabei selbst immer wieder zurücknehmen zu können.


Was macht für dich deinen Job aus?

Andreas: An meinem Job schätze ich am meisten, dass er persönlich zu mir passt, ich das Gefühl habe, kontinuierlich etwas dazuzulernen und dass ich mich permanent weiterentwickeln kann. Außerdem gefällt mir der Gedanke, dass ich durch meine Arbeit dazu beitrage, dass jede*r bei Kiwigrid seine*ihre Arbeit zu großen Teilen selbst organisieren und strukturieren kann, dadurch Freiheiten gewinnt und sich kreativ entfalten kann. Als Scrum Master schaffe ich den Rahmen dafür, dass jede*r im Team die Möglichkeit hat, selbstständig und autonom zu arbeiten und sein*ihr volles Potential auszuschöpfen.


Wie läuft Scrum bei Kiwigrid ab?

Andreas: Bevor der Prozess beginnen kann, braucht es ein Team. Jedes Scrum-Team besteht neben dem*der Scrum Master*in noch aus einem*r Product Owner*in (PO) und aus mehreren Entwickler*innen. 

Das Team durchläuft in Scrum dann gemeinsam fünf aufeinanderfolgende Events:

  1. Sprint
  2. Planning
  3. Daily Scrum
  4. Review
  5. Retroperspektive

Ein Sprint beginnt bei uns bei Kiwigrid ganz klassisch mit dem Sprint Planning. Dabei erarbeiten wir gemeinsam, welches Ziel wir erreichen wollen. Die Product Ownerin beschreibt die Business-Ziele, auf die wir uns im kommenden Sprint fokussieren wollen und die Entwickler*innen identifizieren die Storys und Tasks, die wir für die Umsetzung des Ziels benötigen. Im Verlauf eines Sprints treffen wir uns jeden Tag zum Daily Scrum – einem 15-minütigen Standup-Meeting, bei dem wir den Sprint-Plan aktualisieren. Der Sprint endet mit zwei Feedback-Events: im Sprint Review setzen wir uns mit den Stakeholdern zusammen, präsentieren die Produktfortschritte und diskutieren kommende Produktverbesserungen. In der anschließenden Sprint-Retroperspektive kommt das Team zusammen und reflektiert die Verbesserungsmöglichkeiten in der Zusammenarbeit, in den eingesetzten Werkzeugen und im Vorgehen. Damit endet eine Iteration und es beginnt direkt eine neue. Das wiederholt sich so lange, bis das Ende eines Produktlebenszyklus erreicht ist.


Welche Rolle übernimmst du als Scrum Master?

Andreas: Während sich der*die PO vollkommen darauf konzentriert, welche Bedürfnisse unsere Stakeholder haben und wie wir diese erfüllen können, fungiere ich als eine Art Moderator und organisiere die Kommunikation zwischen Entwicklungsteam und Außenwelt. Dabei spielt das Organisieren diverser Meetings eine große Rolle. 

Mein Ziel ist die größtmögliche Effektivität des Teams und dafür muss ich die notwendigen Rahmenbedingungen schaffen. Zum einen bedeutet das, dass ich dabei unterstütze, dass die notwendigen Mittel und Ressourcen für die Arbeit bereitgestellt werden und zum anderen geht es darum, etwaige Hindernisse transparent zu machen und zu beseitigen. Kurz gesagt ist es mein Job, allen ein möglichst ungestörtes Arbeiten zu ermöglichen.

 


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*Was ist Scrum?
Kurz zusammengefasst ist Scrum ein Modell für agiles Projektmanagement, das zur Koordination eines Produkt-Teams dient, bei dem alle Teammitglieder gemeinsam an komplexen Lösungen arbeiten. Ziel des Scrum-Frameworks ist es, wertvolle Produkte herzustellen und relevante Informationen im Team so zu verteilen, dass sich jedes Teammitglied optimal einbringen kann. Dafür finden aufeinanderfolgend sogenannte Sprints und regelmäßige Meetings statt. Ein Sprint ist ein Container-Event, das den Rahmen für alle anderen Events bildet.
Scrum kommt ursprünglich aus der Softwareentwicklung, findet mittlerweile aber auch in vielen anderen Branchen Anwendung. Es hilft Unternehmen dabei, agil zu bleiben. Agil zu sein bedeutet, dass ein Unternehmen es schafft, qualitativ hochwertige Produkte in regelmäßigen Zeitabständen an Kunden zu liefern und das Feedback dabei direkt und kontinuierlich einzuarbeiten.