Mit dem E-Auto nach Dänemark – Davids Erfahrungsbericht

Ein Roadtrip mit dem E-Auto? Kiwigrids Director Platform Development David Rabe hat es ausprobiert und ist mit seiner Familie im elektrischen Firmenwagen in den Sommerurlaub nach Dänemark gefahren. Über 1.600 Kilometer haben sie insgesamt zurückgelegt.
Welche Herausforderungen die Reise mit sich gebracht hat und ob er für den nächsten Urlaub wieder auf das E-Auto setzen würde, hat David für uns in einem kurzen Beitrag zusammengefasst.
Ein kleines Experiment
Seit etwa eineinhalb Jahren fährt David einen der ersten elektrischen Kiwigrid Firmenwagen, einen ID3 58-kWh mit einer Akku-Reichweite von ca. 300 Kilometer. Für seinen Alltag ist es das optimale Auto. David lädt es entweder zu Hause mit der Überschussenergie aus seiner PV-Anlage von SOLARWATT oder im Kiwigrid-Büro. Als in diesem Jahr der Sommerurlaub bevorstand und klar wurde, dass die Reise nach Dänemark gehen sollte, zog er das E-Auto dafür zunächst gar nicht in Betracht. Ist ein elektrisches Fahrzeug für so eine lange Reise überhaupt ausgelegt? Ist es zuverlässig? Ist die Infrastruktur dafür schon weit genug? Die zahlreichen Zweifel wichen Experimentierfreudigkeit und David beschloss, die Reise mit dem E-Auto anzutreten.

Die Reise und ihre Herausforderungen
So kam es also, dass David mit seiner Frau und seinen beiden Kindern im ID3 nach Dänemark fuhr. Über Berlin und Fehmarn ging es auf die Fähre nach Rødby, von dort weiter nach Tårs und Spodsbjerg bis ins Langeland an die Südspitze nach Bagenkop. Dort befand sich die Unterkunft für die erste Woche: eine gemütliche Ferienwohnung direkt am Hafen mit einer eigenen 11-kW-Ladesäule von Clever Tanken.
In der zweiten Woche ging es auf dem Festland weiter in eine Ferienwohnung am kleinen Belt, diesmal ohne eigene Ladesäule. Um das E-Auto zu laden, musste man dort zunächst 20 bis 30 km bis zur größeren Stadt Kolding fahren. In Kolding waren jedoch nur wenige Ladesäulen vorhanden und die waren schnell besetzt. An einer 11 kW-Ladesäule konnte ein Ladevorgang schonmal zwei Stunden dauern. Eine ordentliche Ladeplanung gehörte deshalb von vorn bis hinten zum Urlaub dazu.
Die meisten Ladesäulen auf der von David zurückgelegten Strecke waren von den Anbietern Clever Tanken, E.ON und has.to.be mit Preisen zwischen 45 und 65 Cent pro Kilowattstunde und vielen unterschiedlichen Bezahlsystemen. Im Durchschnitt dauerte ein Ladevorgang von 15% auf 90% auf der Autobahn etwa 45 Minuten. Die E-Mobilitäts-Infrastruktur zeigte sich in vielen Städten als noch ausbaufähig und zum Teil auch verwirrend. An manchen Orten stimmte die Anzahl der Ladeplätze nicht mit den zur Verfügung stehenden Parkplätzen überein und es kam auch vor, dass das Kabel zu kurz war.
Die Besonderheiten einer Reise im E-Auto
Neben den vielfältigen Herausforderungen, die ein Urlaub mit dem E-Auto mit sich bringt, berichtet David aber auch von eindeutigen Vorzügen. Besonders der Minimalismus und die Einfachheit, die ein E-Auto mit sich bringt, hebt er als Besonderheit hervor, die für ihn den gesamten Urlaub entspannten. Das Fahrgefühl beschreibt er als angenehm und leicht. Der höhere Automatisierungsgrad erlaubt es zum Beispiel, sich während der Fahrt besser auf Gespräche im Auto zu konzentrieren. Und dass man nicht mehr an Kupplung und Handbremse denken muss, schafft mehr Kapazität, die Umgebung mit vollem Bewusstsein wahrzunehmen. Auch dass die Familie auf der Autobahn „nur“ mit einer Geschwindigkeit von etwa 130 km/h unterwegs war, empfand David im Urlaub nicht als Nachteil, sondern vielmehr als willkommene Entschleunigung. Dass das E-Auto die nachhaltigere Wahl war, ließ sich nicht nur an den eingesparten Abgasen berechnen, sondern fühlte sich auch emotional so an.

Davids Fazit und ein Blick in die Zukunft
Als David sich für das E-Auto als Transportmittel für den Urlaub entschied, war er sich bewusst, dass die Reise einen gewissen Experimentcharakter haben würde. Die Infrastruktur für E-Mobilität steht noch am Anfang und wer eine längere Reise antritt, muss zum einen gut planen und zum anderen flexibel bleiben, wenn der Plan mal nicht aufgeht. Wenn man jedoch Lust auf diese Herausforderung hat, kann die Reise im E-Auto großen Spaß machen. Preislich hat David kaum Unterschiede zum Roadtrip mit dem Verbrenner festgestellt. Man sollte allerdings aufpassen, dass man an der Ladesäule die Parkscheibe nicht vergisst, sonst kann es schnell teuer werden.
David hat das Experiment viel Freude bereitet, sodass er mittlerweile schon darüber nachdenkt, sich für die Familie einen Elektrobus anzuschaffen. Er weist aber darauf hin, dass der Verkauf von immer mehr E-Autos nicht die alleinige Lösung sein kann. Die Infrastruktur ringsherum muss mitwachsen und es braucht ergänzende Konzepte (z. B. Carsharing) um langfristig eine ebenso praktische wie nachhaltige Mobilität zu ermöglichen.
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