Kiwigrid integriert dynamische Stromtarife und reduzierte Netzentgelte ins Energiemanagement
Dresden, 22.07.2024: Ab sofort kann Kiwigrid dynamische Stromtarife und reduzierte Netzentgelte nach §14a Energiewirtschaftsgesetz in seine Software-as-a-Service- und Hardware-Produkte integrieren. Die neueste Version der Produktfamilie “The Independent Home” steht nun allen Software-as-a-Service-Kunden zur Verfügung (SaaS). Damit wird der europaweit führende IoT-Experte für Energiemanagement und Energieoptimierung zum Enabler für ganzheitliches dynamisches Energiemanagement im Zusammenspiel von Gebäude, Stromnetz und Strommarkt.
Die Integration der neuen Produkt-Features erfolgt stufenweise und in enger Zusammenarbeit mit Kiwigrids Entwicklungspartnern. Wichtige erste Partner sind unter anderem der internationale Anbieter von Wechselrichtern und Energiespeichern Fox ESS, der Wärmepumpenhersteller Vaillant sowie die Wallboxhersteller eSystems und Ampure. Die Kommunikation zwischen Kiwigrid, den Energiegeräten und dem Energieversorger erfolgt technisch standardmäßig über die Schnittstelle EEBUS, in den jeweils von den Herstellern genutzten Entwicklungsständen. Die Produkt-Features funktionieren grundsätzlich kunden- und geräteunabhängig und sind auch offline nutzbar.
Kooperationen mit Stromanbietern
Ein dynamischer Stromtarif gibt zeitliche Strompreisschwankungen an die Stromkund*innen weiter. Den größten Mehrwert für Endkund*innen und Stromanbieter entfalten solche Tarife, wenn sie ins Energiemanagement integriert sind. Energieverbraucher im Haushalt können so automatisch zu Zeiten zum Einsatz kommen, in denen ein Überangebot an erneuerbarem Strom vorhanden ist und der Strompreis deshalb gerade besonders günstig ist. Endkund*innen sparen dadurch Kosten.
Mit der neuesten Version von Kiwigrids Optimierungsalgorithmus ist die Produktfamilie “The Independent Home” nun in der Lage, dynamische Tarife von kooperierenden Stromanbietern zu integrieren. Auch die Integration netzdienlicher Steuersignale nach §14a Energiewirtschaftsgesetz kann Kiwigrid jetzt umsetzen.
Die 5 Level zur autonomen Optimierung
Die Integration dynamischer Stromtarife und reduzierter Netzentgelte ist Grundlage für eine voranschreitende Optimierung im Energiemanagement. Kiwigrid hat mit den 5 Level der autonomen Optimierung ein Modell entwickelt, das die immer stärkere Vernetzung von Energiegeräten und Strommarkt systematisiert. Kiwigrid wird gemeinsam mit verschiedenen Partnern diese Level schrittweise verwirklichen.
Kiwigrid kann zunächst die EPEX-Day-Ahead-Börsenstrompreise (Level 1) und in einem weiteren Schritt Live-Tarifdaten von Stromlieferanten integrieren (Level 2). Künftig sollen Energieversorger auch Live-Daten über Stromproduktion und -verbrauch von Endkund*innen empfangen und die Strombeschaffung entsprechend anpassen können (Level 3).
In einer Weiterentwicklung des Optimierungsalgorithmus zu einer selbstlernenden, künstlichen Intelligenz sollen Energieversorger schließlich aktiv in Energieflüsse der Endkund*innen eingreifen können, um den Stromverbrauch noch stringenter und günstiger zu managen (Level 4). Auf der letzten Optimierungsstufe kann das Energiemanagement Stromflüsse auch mit Blick auf die lokale Umgebung und die benachbarte Stromproduktion optimieren (Level 5). Mit Zunahme der Level nimmt der Grad der Autonomie stetig zu. Funktionalitäten der vorigen Level sind in den höheren Leveln immer enthalten.
Fortlaufende Tests zur Weiterentwicklung des Energiemanagements
Kiwigrid testet seine Weiterentwicklungen entlang der 5 Level der autonomen Optimierung in enger Zusammenarbeit mit den Entwicklungspartnern. Diverse Partner stellen ihre Hardware zur Verfügung, damit Kiwigrid die Produkt-Features in realen Setups permanent testen kann.
Kiwigrid baut seine Testkapazitäten dafür deutlich aus. In seinen Testlaboren betreibt das Unternehmen diverse Setups, bestehend aus Wechselrichtern, Stromspeichern, Wallboxen, Wärmepumpen sowie Smart Metern. Zudem kann Kiwigrid dynamische Tarife von Stromanbietern sowie Backend-Systeme diverser Verteilnetz- und Übertragungsnetzanbieter anbinden. Kiwigrid ermöglicht seinen Partnern damit, ihren Endkund*innen unmittelbar getestete und bereits zertifizierte Setups anbieten zu können.
Immer tiefere Integration dynamischer Stromtarife
“Dynamische Tarife, die Umsetzung von §14a und die Sicherheit der Systeme sind die wichtigsten Entwicklungen in der Energiewelt in Deutschland. Kiwigrid geht mit der Integration ins Energiemanagement den nächsten Schritt zur Umsetzung der Energiewende - unter Berücksichtigung aller derzeitigen und zukünftigen Sicherheitsbedingungen. Ich freue mich, mit unseren Entwicklungspartnern eine fortschreitend autonome Optimierung des Energiemanagements zu realisieren”, sagt Dr.-Ing. Carsten Bether, Chief Product Officer (CPO) von Kiwigrid.
In den nächsten Monaten wird Kiwigrid die ersten Kooperationen mit Tarifpartnern, Stromlieferanten, Verteilnetz- und Übertragungsnetzbetreibern bekanntgeben. Außerdem wird Kiwigrid Sicherheitsimplementierungen kommunizieren, die in Zusammenarbeit mit dem Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) geprüft sind und allen geltenden Normen entsprechen.
Präsentation der Produkt-Features auf der E-world 2025
Kiwigrid wird seine neue Algorithmus-Technologie erstmals umfassend auf der E-world energy & water präsentieren (11.-13. Februar 2025, Essen). Dort werden Kiwigrid-Mitarbeiter*innen den Kunden, Partnern und weiteren Interessenten die SaaS-Produkte “The Independent Home” mit den neuen Produkt-Features detailliert demonstrieren.
Hintergrundinformationen zu §14a Energiewirtschaftsgesetz
§14a Energiewirtschaftsgesetz erlaubt es Netzbetreibern, bei einer akut drohenden Überlastung des Stromnetzes steuerbare Verbrauchseinrichtungen auf bis zu 4,2 Kilowatt zu dimmen. Diese Regelung soll sicherstellen, dass die Energieversorgung im Verteilnetz auch bei hoher Auslastung garantiert ist. Im Gegenzug für die potenziellen Eingriffe durch den Netzbetreiber haben Endverbraucher*innen Anspruch auf reduzierte Netzentgelte - unabhängig davon, ob ein Eingriff tatsächlich erfolgt. Kiwigrids Energiemanagementsystem ist nun grundsätzlich in der Lage, diese reduzierten Netzentgelte abzurechnen.
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